Fly first work later

Provence 2010

Ende Mai 2010. Mal wieder in die Provence. Ein kurzer Trip an alte Gleitschirmziele und die Cote d' Azur.

Zunächst jedoch durch Neuland. In den Regionen Elsass und Franche-Comte entlang der Schweizer Grenze und fernab der Autobahn in das Landesinnere abgetaucht. Entlang der D437 durch Täler, entlang dem Flüsschen Doubs und über Pässchen geht es sehr zeitraubend gen Süden. Schöne Landschaften ziehen vorbei. Leider sind die Strassen sehr schlecht und vom harten Winter mit Schlaglöchern gezeichnet, die z.T. notdürftig geflickt sind oder eben nicht. So sind es ca. 300 endlose Kilometer über die französischen Landstrassen bis nach Annecy. Die Fahrzeit betrug dann auch zusammen ca. 10h. Am Vorabend gestartet und am südlichen Rand des Elsass übernachtet ist es mit kurzen Stopps eine lange Tour bis zum späten Nachmittag geworden.

In Annecy ist die Hölle los. Beach Volleyball Tournamant, Touristen zu Hauf, kilometerlane Staus auf allen Zugangsstrassen. Der Panorama Camping in Sevrier in Hanglage ist mit ca 10 Gästen eine Oase der Ruhe (Camping le Panoramic, 22 Chemin des Bernets, 74320 Sevrier). Wenn man die Vespa dabei hat, ist der Platz ideal. Schöne Aussicht auf den See. In kurzer Zeit kann man runter an der See oder nach Annecy rein düsen. Parken ist kein Problem. In der Fussgänger Zone ist richtig viel los. Alle Lokale sind gut besucht. Läden sind noch offen. Künstler verkaufen ihre Werke.


Am nächsten Tage geht es dann weiter über die Route Napoleon bis nach St. Andre, dem Gleitschirm Klassiker. Am Landplatz grasen - Kamele. Ach so, ein Zirkus hat sein Zelt aufgestellt. Der Camping Muicipal des Iscles direkt am Landplatz sieht noch genau so aus wie vor 20 Jahren. Ein ausgesprochen schlechtes Abendessen am Marktplatz, im Supermarkt ein dürftiges Angebot und alle Häuser bei den örtlichen Immobilienmakler zu kleinen Preise ausgehängt sprechen eine deutliche Sprache. Die Hälfte der Häuser in der Stadt scheinen schon unbewohnt. Im Restaurant sind wir die einzigen Gäste. Der Camping Platz ist fast leer... Ohje das sieht nicht gut aus. Vor allem nicht ende Mai. Keine Ahnung ob das im Sommer besser ist.

    
 

Am Morgen hätte ich einen Flug machen können. War aber zu müde von der Fahrerei. Ein einsamer Biplace schwebt zu Tale. Am Vorabend waren zwei Schirme geflogen. Das Wetter war aber auch nicht optimal. Der Wind sehr stark. Selbst für St. Andre.


Also weiter Route Napoleon durch das Var Tal bis nach Nizza. Ein Camping am Meer aber in der Nähe der Villa Vivendi gesucht. Gerade runter zur Küste ist man in Villeneuve-Loubet. Ein Camping mit drei von 5 Zelten augezeichnet ist der Camping Parc des Maurettes (730 Avenue du Doctor Lefebvre, 06270 Villeneuve-Loubet). Schön angelegter Platz mit Wirlpool. 300m bis zum Strand. Ruhig mit genügend Abstand zur Strasse und zur Bahn.

Hier kommt die Vespa so richtig zum Einsatz. Ein Zweirad ist das einzige Verkehrsmittel mit dem man vorwärts kommt. Auch parken ist eigentlich nur mit dem Roller oder Motorrad möglich. Die Radwege sind sehr gut ausgebaut am Strand und der Promenade entlang. Am ersten Tag geht es gleich mal rein nach Nizza. Am zweiten Tag folgt der Besuch in der Villa Vivendi. Ca. 10 km in den Bergen des Hinterlandes kann man hier die Ruhe geniesen. Als nächstes sind die Altstadt von Antibes und zuletzt Monaco die Ziele der Rollerausfahrten.


Bilder Nizza & Antibes

Bilder Monaco

Bilder Villa Vivendi

Der Rückweg soll dann etwas schneller gehen und wird über Grasse, Digne, Sisteron, Grenoble, Bourg-en-Bresse, Becanson, Muhlhouse und Karlsruhe führen. Immer noch reichlich Landstrasse aber ohne die erschwerten Bedingungen des Hinweges.

Ein schöner Rastplatz ist am Tor zum Elsass von Belfort Richtung Muhlhouse. Auf dem PKW Teil laden einzelne Parkbuchten mit Pick-Nick ein zum Verweilen und Essen.


Meine Routenmerker:

Bis Belfort 4,70 Euro. Die RN ist nur für max 3,5 Tonnen freigegeben. Beim Rückweg 9,00 Euro, LKW Tarif. Möglich, dass am manuellen Schalter auch wieder nur 4,70 Euronen fällig gewesen wären. Rund Montbeliard ist die Autobahn kostenlos. Ab dem Beginn des peage Sektors kann hier die Autobahn verlassen und die RN83 bis Besancon, Lons-le-Saunier, Bourg-enBresse genommen werden. Von da aus über die RN75 bis Grenoble.

Die RN83 und RN75 sind eine akzeptable Alternative zur teuren Autobahn. Zeitaufwand ist mit 5-6h jedoch nicht zu unterschätzen. Zum Teil verläuft parallel auch eine Autobahn, die in meiner alten Karte nicht eingezeichnet ist. Hier wäre zu prüfen ob Abschnitte kostenfrei zu benutzen sind.

Ab Grenoble / Pont-de-Claix ist die Route Napoleon (RN85) ist mit einem absolut lausigen Strassenbelag nicht für Wohnmobile zu empfehlen. Besser ist die Route Hiver des Alpes (RN75). Von Digne aus ist es besser der Route Napoleon über Grasse nach Cannes zu folgen. Die alternative Route des Grandes Alpes führt über St. Andre nach Nizza und folgt dem Var Tal. Landshaftlich reizvoll, jedoch mit den schlechteren Strassen.

Die Internet-Routenplaner empfehlen übrigens die Route durch die Schweiz und über Italien (Mailand, Genua). Die Schweiz kostet aber für das Womo über 80 Euro Schwerverkehrabgabe, wenn ich richtig gerechnet habe (1,7 cent pro 200kg pro km). Das ergibt total 120-150 Euro für die einfache Strecke.